Montag, 18. Dezember 2006

zeit für ein wunder?!

habt ihr alles chanukkah-geld beim dreidl-spiel verloren, oder habt ihr noch etwas übrig, das ihr für einen guten zweck spenden könntet?
ich war heute abend auf einem benefizkonzert zugunsten eines jungen paares, dass durch (bürokratische) richtlinien getrennt wurde und nun geld für - in meinen augen einen bürokratischen scherz - zahlen muss.
fangen wir aber von vorne an: inna goldberg (20), ursprünglich aus der ukraine, ist eine junge jüdin, die in ihrer heimatstadt hameln 1998 ihre große liebe kennengelernt hat. im dezember 2005 wurde ihr freund, nach 15 jährigem aufenthalt in deutschland, zusammen mit seiner familie aus deutschland abgeschoben, nicht weil er straffällig wurde, oder weil er dem staat "unnötige" kosten verursachte (im gegenteil, er machte gerade eine ausbildung), sondern weil das aufenthaltsrecht ausgelaufen war. KACHA.
die beiden heirateten im februar 2006 und er beantragte ein visum zur familienzusammenführung. inna berichtete heute abend:
"doch dieser prozess sollte länger dauern und fürchterlicher sein, als wir es uns je vorstellen konnten. mein alltag bestand nun daraus, in jeder freien minute behördengänge zu erledigen und dafür zu kämpfen, dass er wieder zurückkommen darf." es folgten viele weitere steine auf innas weg, inklusive einer prüfung, ob es sich bei der ehe nicht um eine scheinehe handelte. "jetzt stehe ich vor einer hürde, die ich auch mit aller willenskraft und kampfgeist nicht mehr alleine bewältigen kann. für die einreise meines mannes verlangt die ausländerbehörde 5.000,- euro von mir".
der staat verlangt von den beiden die zurückerstattung der entstanden abschiebekosten. das klingt absurd, scheint aber wohl eine bürokratische realität zu sein. lange darüber zu diskutieren würde nur die schnelle wiedervereinigung der beiden verhindern. das eine junge schülerin 5.000,- euro nicht aus der portokasse zahlen kann ist verständlich, für uns alle zusammen aber sicher machbar.
chanukkah ist ein fest, dass uns an ein wunder erinnern soll und daran, dass wir für einander einstehen können. ich glaube, dass dies genau ein solcher anlass ist. inna wünscht sich nichts mehr, als
"endlich wieder ein normales, glückliches und vor allem gemeinsames leben" mit ihrem mann führen zu können.
bitte helft ihr dabei und spendet ein wenig von eurem chanukkah-geld:
Spendenkonto: Inna Goldberg, Berliner Volksbank, BLZ 100 900 00, Konto 73 22 16 40 11.

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Shalom

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Charlottenburg, Berlin, Germany
שלום Shalom, wolltet Ihr schon immer mal wissen, was so ein Rabbinerstudent in Berlin alles erlebt? Nun, mein Blog soll Euch einen kleinen Einblick gewähren. Kurzinfos zu meiner Person: Rabbinerstudent im ersten Jahr, 35, verheiratet, zwei Katzen, zur Zeit in Berlin, aber im Herzen in München und Jerusalem, Aktiv bei arzenu Deutschland, ReChtSCHreibMuffel

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